Hansecup 2013 - Greifswald - Bericht
Hansecup-Regatta 2013 - wir waren mit der Lipsia, einer Hanse 341, dem Vereinsschiff der Seesegelgemeinschaft Leipzig e.V. dabei.
Freitag 30.08.2013
Zwei Spanferkel grillen auf dem Rost, die Seglergemeinde sammelt sich in der Halle 2 der Hanseyatsverft bei Greifswald - Eröffnung der 16. Hansecup-Regatta.
Die Eröffnungsrede des Marketingleiters Karsten Baas fällt erfreulich kurz aus, dann geht's ran an das Buffet. Parallel dazu werden die Seglertaschen mit ViP-Bändchen, Segelanweisungen, T-Shirts und Souvenirs der Werbepartner für jedes gemeldete Team ausgeteilt.
Samstag 31.08.2013, 8.45 Uhr
Die Skipper der knapp 60 gemeldeten Hanse-Yachten treffen sich zur Skipperbesprechung. Heutiges Ziel ist Kröslin. Die Yachten werden nach Größe in 5 Startgruppen eingeteilt, in unserer Gruppe 2 starten wir zusammen mit 13 anderen Yachten um die 30-35 Fuß. Der Kurs führt ab Ansteuerungstonne Greifswald über eine kurze Kreuz und anschließend quer über den Greifswalder Bodden.
Da alle Yachten um 10.00 Uhr die Klappbrücke Wieck passieren müssen, geht es bald los.
Wir starten als zweite Gruppe im bekannten 5-Minuten-Startsystem.
Bei Wind aus NW um 3-4 Bft geht es Richtung Ansteuerung Reddewitz, weiter zur Ansteuerung Gager und schließlich zum Ziel an Tonne 5 der Knaakrückenrinne, kurz vor Kröslin.
Ein dicker Krautbatzen auf dem letzen Schenkel zwingt uns zu einer kurzen Rückwärtsfahrt unter Segel, um den Ballast wieder los zu werden, allerdings kostet uns das Manöver mehrere hart erkämpfte Plätze.
Trotzdem können wir rechtzeitig in Kröslin anlegen, um uns gute Plätze bei der Abendveranstaltung zu sichern.
Sonntag 01.09.2013, 8.45 Uhr
Skipperbesprechung für die Tagesetappe nach Swinemünde. Ab einer Startlinie südlich des Peenemünder Hakens soll es auf eine kurze Kreuz und danach entlang der Küste südwestwärts gehen, Ziel ist Tonne 15 des Swinemünder Fahrwassers.
Bereits im Peenestrom entscheiden wir uns, das Groß ins 2. Reff zu nehmen, denn der Wind aus N-NW zwingt mit seinen 6-7 Bft die Yachten regelmäßig auf die hohe Kante.
Am Startgebiet angekommen versuchen wir uns von den zuerst startenden Yachten gut frei zu halten, so manche heiße Regattacrew, die jetzt noch ungerefft fährt, schießt im ungewollten Sonnenschuss in den Wind.
Glückicherweise passieren keine Kontakte trotz der engen Startlinie.
Nach der Kreuz geht es auf einen guten Raumwind-Kurs, so dass wir jetzt aufs 1. Reff ausreffen können und mit zunehmender Welle vor dem Wind abreiten.
Zieleinlauf und Einfahrt in die Swine bei halbem Wind lassen die Yachten noch mal ordentlich die Kante bügeln, gleich darauf ist man in Windabdeckung und erreicht den gut ausgebauten Yachthafen der polnischen Handesstadt.
Auch hier werden wir wieder mit einem üppigen Abend-Buffet verwöhnt.
Montag 02.09.2013, 9.00 Uhr
Alle, die auf dem Weg zur Skipperbesprechung am Hafenmeisterbüro vorbeikamen, haben es schon weiß auf schwarz gelesen: Wind aus N-NW mit 7-8, in Böen 9 Bft.
Die Wettfahrtleitung entschließt auf Nummer Sicher zu gehen und verschiebt den Start auf den kommenden Tag. Bei durchwachsenem Wetter erkunden wir Swinemünde, den herrlichen Strand und finden einige Bernsteine.
Dienstag 03.09.2013, 6.00 Uhr
Um die beachtliche Strecke zurück nach Greifswald bis 17.00 Uhr - zur Siegerehrung - bewältigen zu können, ist der Start um 6.00 Uhr nördlich des Fahrwassers geplant. Das zeitige Aufstehen bedarf einiger Überwindung, belohnt dafür mit herrlichem Sonnenaufgang.
Nach anfänglich frischem Wind aus NW, mit dem wir nahe der Küste nach Norden aufkreuzen, flaut er gegen mittag immer weiter bis zur absoluten Windstille ab. Dies zwingt zahlreiche Teilnehmer, den Lauf vor Erreichen der Zielline abzubrechen, um unter Motorfahrt rechtzeitig zu den Brückenöffnungszeiten 16.00 Uhr, bzw. 17.00 Uhr die Klappbrücke Wieck zu erreichen.
Leider entscheiden auch wir uns 10 Minuten vor Abschluss der Wettfahrt, den Motor zu starten, sonst hätten wir hier eine Wertung anstelle des DNF verbuchen können. Alle noch auf dem Kurs befindlichen Yachten wurden dann mit dem letzten Platz gewertet.
Siegerehrung um 17.00 Uhr wieder in der Werfthalle der Hanse-Werft im Holzteich mit reichlich Kuchenbuffet und einigen kleinen Souveniers für alle Teilnehmer.
Unser Fazit:
Es war eine schöne Regatta, die sich nicht nur durch den ernsten Kampf um die besten Plätze, sondern vor allem durch ein sehr gelungenes Rahmenprogramm und ein schönes Miteinander vieler gleichgesinnter Segelsportfreunde ausgezeichnet hat.
Die Lipsia, unsere Vereinsyacht ist aufgrund der überdurchschnittlichen Fahrtenausrüstung deutlich schwerer als im Auslieferungszustand. Das gut genutzte Groß und die bereits gekürzte Selbstwendefock gerieten auf der Kreuz zum Nachtreil. Für den nächste Regattastart mit dem Schiff werden wir voher einen großen Container bestellen, alles Unnötige ausladen, sowie beim Vorstand einen Stand neue Segel beantragen.
Unabhängig davon: für uns war entscheidend dabei gewesen zu sein und es hat allen viel Spaß gemacht!
Das Team der SY Lipsia der SSGL e.V.:
Jana Weißbach - Schiffsführerin
Dr. Matthias Schönert - Vorsitzender der Seesegelgemeinschaft (SSGL), Alexander Wenke, Jens Amenda